Capitalistic Realism  

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In 1963 Sigmar Polke founded “Kapitalistischen Realismus” (Capitalistic Realism), a painting movement with Gerhard Richter and Konrad Lueg (later called Konrad Fischer). It is an anti-style of art, appropriating the pictorial short-hand of advertising. This title also referred to the realist style of art known as ‘Socialist Realism’, then the official art doctrine of the Soviet Union (from which he had fled with his family), but it also commented upon the consumer-driven art ‘doctrine’ of western capitalism.


Kapitalistischer Realismus bezeichnet einen Kunststil ab 1963.

Am 11. Oktober 1963 organisierten Gerhard Richter und Konrad Lueg im Düsseldorfer Möbelhaus Berges (Flinger Straße 11) eine Ausstellung, die mit der Aktion „Leben mit Pop – Eine Demonstration für den Kapitalistischen Realismus“ von den beiden Künstlern eröffnet wurde. Der Begriff, als Gegenpol zum Sozialistischen Realismus gewählt, sollte den von Konsum und Freizeit gekennzeichneten westdeutschen „realen“ Kapitalismus der 50er und 60er Jahre ironisch entlarven.

Seit der Aktion von 1963 wird der Begriff „Kapitalistischer Realismus“ zur Beschreibung einer Kunstrichtung benutzt, deren Blütezeit zwischen 1963 und 1975 war, aber bis heute nachwirkt. Eingeführt wurde er vom Galeristen und Kurator René Block, der enge Kontakte zu den Künstlern hatte. Weitere Vertreter waren KP Brehmer, Karl Horst Hödicke, Sigmar Polke und Wolf Vostell.

Später wurden von den Künstlern weitere, teilweise politischere Themen, wie die Verdrängung der Nazivergangenheit, Sexismus, Vietnamkrieg, Rassismus und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten verarbeitet, die die Realität des Kapitalismus widerspiegelten. Als Medien wurden Happenings, Grafiken, Bild und Installationen genutzt, um die Motive aus Illustrierten, Werbung, Familienfotos, Warenwelt und Alltagsgegenständen in Szene zu setzen.

Heute werden die dem Kapitalistischen Realismus zuzurechnenden Werke vor allem wegen ihrer Art der Darstellung der Themen oder Motive fälschlicherweise oft auch der Pop Art zugeordnet. Allerdings unterscheidet sich die Kunst des Kapitalistischen Realismus von der Pop Art in der Bildaussage: Während dort banale Dinge in einer Apotheose zur Kunst erklärt werden, treten die Dingzitate hier in einem konsum- und gesellschaftskritischen Moment hinter die Darstellung zurück und werden auf Grund ihrer Belanglosigkeit nivelliert.

Literatur

  • Réné Block: Grafik des Kapitalistischen Realismus 1: Werkverzeichnisse bis 1971. Edition Block, Berlin, 1971.
  • Réné Block: Grafik des Kapitalistischen Realismus 2: Werkverzeichnisse der Druckgrafik September 1971 – Mai 1976. Edition Block, Berlin, 1976.
  • Hubertus Butin: KP Brehmer, K.H. Hödicke, Konrad Lueg, Wolf Vostell, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Grafik des Kapitalistischen Realismus. Galerie Bernd Slutzky, Frankfurt am Main, 1992. ISBN 3-9802488-9-5
  • Susanne Küper: Konrad Lueg und Gerhard Richter: Leben mit Pop - Eine Demonstration für den Kapitalistischen Realismus in: Westdeutsches Jahrbuch für Kunstgeschichte im Dumont Buchverlag, Band LIII, Köln, 1992, S. 289 ff
  • Two and One. Printmaking in Germany 1945-1990, Davis Museum and Cultural Center, Wellesley College und Kunsthalle zu Kiel, 2004. ISBN 0-9744898-0-8
  • Stephan Strsembski: Kapitalistischer Realismus. Objekt und Kritik in der Kunst der 60er Jahre, Kovač, Hamburg, 2010. ISBN 978-3-8300-4919-7 (zugleich: Univ. Diss. Uni Köln 2008)





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