Versuch über die Krankheiten des Kopfes  

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Versuch über die Krankheiten des Kopfes (1764, English: Essay on the Illness of the Head) is a text by Immanuel Kant.

Full text

1764.


Die Einfalt und Genügsamkeit der Natur fordert und bildet an dem Menschen nur gemeine Begriffe und eine plumpe Redlichkeit, der künstliche Zwang und die Ueppig- keit der bürgerlichen Verfassung heckt Witzlinge und Vernünftler, gelegentlich aber auch Narren und Betrüger aus und gebiert den weisen oder sittsamen Schein, bei dem man sowohl des Verstandes als der Rechtschaffen- heit entbehren kann, wann nur der schöne Schleier dichte genug gewebt ist, den die Anständigkeit über die gehei- men Gebrechen des Kopfes oder des Herzens ausbreitet. Nach dem Maasse, als die Kunst hoch steigt, werden Vernunft und Tugend endlich das allgemeine Losungs- wort, doch so, dass der Eifer, von beiden zu sprechen, wohl unterwiesene und artige Personen überheben kann, sich mit ihrem Besitze zu belästigen. Die allgemeine Achtung, darin beide gepriesene Eigenschaften stehen, macht gleichwohl diesen merklichen Unterschied, dass Jedermann weit eifersüchtiger auf die Verstandesvorzüge als auf die guten Eigenschaften des Willens ist, und dass in der Vergleichung zwischen Dummheit und Schelmerei Niemand einen Augenblick ansteht, sich zum Vortheil der letzteren zu erklären; welches auch gewiss sehr wohl ausgedacht ist, weil, wenn Alles überhaupt auf Kunst an- kömmt, die feine Schlauigkeit nicht kann entbehrt wer- den, wohl aber die Redlichkeit, die in solchem Verhält- nisse nur hinderlich ist. Ich lebe unter weisen und wohlgesitteten Bürgern, nämlich unter denen, die sich darauf verstehen, so zu scheinen, und ich schmeichle mir, man werde so billig sein, mir von dieser Feioigkeit auch so viel zuzutrauen, dass, wenn ich gleich in dem Besitze der bewährtesten Heilungsmittel wäre, die Krankheiten des Kopfes und des Herzens aus dem Grunde zu heben, ich doch Bedenken tragen würde, diesen altvaterischen Plun-


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der dem öffentlichen Gewerbe in den Weg zu legen, wohl- bewusst, dass die beliebte Modecur des Verstandes und des Herzens schon im erwünschten Fortgange sei, und dass vornehmlich die Aerzte des ersteren, die sich Logiker nennen, sehr gut dem allgemeinen Verlangen Gnüge leisten, seitdem sie die wichtige Entdeckung ge- macht haben, dass der menschliche Kopf eigentlich eine Trommel sei, die nur darum klingt, weil sie leer ist. Ich sehe demnach nichts Besseres für mich, als die Methode der Aerzte nachzuahmen, welche glauben, ihrem Patienten sehr viel genutzt zu haben, wenn sie seiner Krankheit einen Namen geben, und entwerfe eine kleine Onomastik der Gebrechen des Kopfes, von der Lähmung desselben an in der Blödsinnigkeit bis zu dessen Verzückungen in der Tollheit; aber um diese ekelhaften Krankheiten in ihrer allmählichen Abstammung zu erkennen, finde ich nöthig, zum voraus die milderen Grade derselben, von der Dummköpfigkeit an bis zur Narrheit zu er- läutern, weil diese Eigenschaften im bürgerlichen Verhält- nisse gangbarer sind und dennoch zu den ersteren führen. Der stumpfe Kopf ermangelt des "Witzes, der Dummkopf des Verstandes. Die Behendigkeit, etwas zu fassen und sich zu erinnern, imgleichen die Leichtigkeit, es geziemend auszudrücken, kommen gar sehr auf den Witz an; daher Derjenige, welcher nicht dumm ist, gleich- wohl sehr stumpf sein kann, insoferne ihm schwerlich etwas in den Kopt will, ob er es gleich nachhero mit grös- serer Reife des Urtheils einsehen mag, und die Schwierig- keit, sich ausdrücken zu können, beweist nichts minder als die Verstandesfähigkeit, sondern nur, dass der Witz nicht genügsame Beihülfe leiste, den Gedanken in die mancherlei Zeichen einzukleiden, deren einige ihm am ge- schicktesten anpassen. Der berühmte Jesuit Clavius wurde als unfähig aus den Schulen gejagt (denn nach der Verstandesprobe der Orbile ist ein Knabe zu gar nichts nütze, wenn er weder Verse noch Schulchrien machen kann), er gerieth nachher zufälliger Weise auf die Mathe- matik, das Spiel änderte sich, und seine vormaligen Leh- rer waren gegen ihn nur Dummköpfe. Das praktische Urtheil über Sachen, so wie es der Laudmann, der Künst- ler oder Seefahrer etc. bedarf, ist von demjenigen sehr unterschieden, welches man über die Handgriffe fällt, wo-


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nach sich Menschen unter einander behandeln. Das letztere ist nicht sowohl Verstand, als vielmehr Ver- schmitztheit, und der liebenswürdige Mangel dieser so sehr gepriesenen Fähigkeit heisst Einfalt. Ist die Ur- sache derselben in der Schwäche der ürtheilskraft über- haupt zu suchen, so heisst ein solcher Mensch ein Tropf, Einfaltspinsel etc. Da die Ränke und falschen Kunst- grifte in der bürgerlichen Gesellschaft allmählich zu ge- wöhnHchen Maximen werden und das Spiel der mensch- lichen Handlungen sehr verwickeln, so ist es kein Wun- der, wenn ein sonst verständiger und redlicher Mann, dem entweder alle diese Schlauigkeit zu verächtlich ist, als dass er sich damit beschäftige, oder der sein edles und wohlwollendes Herz nicht dazu bewegen kann, sich von der menschlichen Natur einen so verhassten Begriff zu machen, unter Betrügern allerwärts in Schlingen ge- ratheu und ihnen viel zu lachen geben müsse, so dass zuletzt der Ausdruck: ein guter Mann, nicht mehr auf eine verblümte Art, sondern so geradezu einen Einfalts- pinsel, gelegentlich auch einen H bedeute; denn in

der Schelmensprache ist Niemand ein verständiger Mann, als der alle Andere für nichts Besseres hält, als was er selbst ist, nämlich für Betrüger.

Die Triebe der menschlichen Natur, welche, wenn sie von viel Graden sind, Leidenschaften heissen, sind die Bewegkräfte des Willens. Der Verstand kommt nur da- zu, sowohl das ganze Facit der Befriedigung aller Nei- gungen insgesammt aus dem vorgestellten Zwecke zu schätzen, als auch die Mittel zu diesem auszufinden. Ist etwa eine Leidenschaft besonders mächtig, so hilft die Verstandesfähigkeit dagegen nur wenig; denn der bezauberte Mensch sieht zwar die Gründe wider seine Lieblingsneigung sehr gut, allein er fühlt sich ohnmächtig, ihnen den thätigen Nachdruck zu geben. Wenn diese Neigung an sich gut ist, wenn die Person übrigens vernünftig ist, nur dass der überwiegende Hang die Aussicht in Ansehung der schlimmen Folgen verschliesst, so ist dieser Zustand der gefesselten Vernunft Thorheit. Ein Thor kann viel Verstand haben, selbst in dem Urtheil über diejenigen Handlungen, darinnen er thöricht ist, er muss sogar ziemlich viel Verstand und ein gutes Herz besitzen, da- mit er zu dieser gemilderten Benennung seiner Aus-


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Schweifungen berechtigt sei. Der Thor kann allenfalls einen vortrefflichen Rathgeber für Andere abgeben, wenn- gleich sein Rath bei ihm selbst ohne Wirkung ist. Er wird nur durch Schaden oder durch Alter gescheut, wel- ches aber öfters nur eine Thorheit verdrängt, um einer andern Platz zu machen. Die verliebte Leidenschaft oder ein grosser Grad der Ehrbegierde haben von jeher viele vernünftige Leute zu Thoren gemacht. Ein ^Mädchen nöthigt den furchtbaren Aleides den Faden am Rocken zu ziehen, und Athens müssige Bürger schickten durch ihr läppisches Lob den Alexander an das Ende der "Welt. Es giebt auch Neigungen von minderer Heftigkeit und Allgemeinheit, welche gleichwohl nicht ermangeln, ihre Thoi'heit zu erzeugen: der Baugeist, die Bildernei- gung, die Büchersucht. Der ausgeartete Mensch ist aus seiner natürlichen Stelle gewichen und wird von Allem gezogen und von Allem gehalten. Dem Thoren ist der gescheute Mann entgegengesetzt; wer aber ohne Thorheit ist, ist ein W^eiser. Dieser Weise kann etwa im Monde gesucht werden; vielleicht, dass man daselbst ohne Leidenschaft ist und unendlich viel Vernunft hat. Der Unempfindliche ist durch seine Dummheit wider Thorheit gesichert; vor gemeinen Augen aber hat er die Miene eines Weisen. Pyrrho sähe auf einem Schiffe im Sturm, da Jedermann ängstlich beschäftigt war, ein Schwein ruhig aus seinem Troge fressen und sagte, in- dem er auf dasselbe wies: „So soll die Ruhe eines Weisen sein." Der Unempfindliche ist der Weise des Pyrrho. Wenn die herrschende Leidenschaft an sich selbst hassenswürdig und zugleich abgeschmackt genug ist, um dasjenige, was der natürlichen Absicht derselben gerade ent- gegengesetzt ist, für die Befriedigung derselben zu halten, so ist dieser Zustand der verkehrten Vernunft Narrheit. Der Thor versteht die wahre Absicht seiner Leidenschaft sehr wohl, wenn er gleich ihr eine Stärke einräumt, welche die Vernunft zu fesseln vermag. Der Narr aber ist dadurch zugleich so dumm gemacht, dass er alsdenn nur glaubt im Besitze zu sein, wenn er sich des Begehr- ten wirkUch beraubt. Pyrrhus wusste sehr wohl, dass Tapferkeit und Macht allgemeine Bewunderung erwerben; er befolgte den Trieb der Ehrsucht ganz richtig und war nichts weiter, als wofür ihn Cyneas hielt, nämlich ein


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Thor. Wenn aber Nero sich dem öffentlichen Gespötte aussetzt, indem er von einer Bühne elende Verse abliest, um den Dichterpreis zu erlangen, und noch am Ende seines Lebens sagt: quantus ariifvx morior! so sehe ich an diesem gefürchteten und ausgelachten Beherrscher von Rom nichts Besseres als einen Narren. Ich halte dafür, dass alle Narheit eigentlich auf zwei Leidenschaften gepfropft sei, den Hochniuth und den Geiz. Beide Neigungen sind ungerecht und werden daher gehasst, beide sind ihrer Natur nach aligeschmackt und ihr Zweck zerstört sich selbst. Der Hochmüthige äussert eine unverdeckte An- massung des Vorzugs vor Anderen durch eine deutliche Geringschätzung derselben. Er glaubt geehrt zu sein, in- dem er ausgepfiffen wird, denn es ist nichts klärer, als dass die Verachtung Anderer dieser ihre eigene Eitelkeit gegen den Anmasser empöre. Der Geizige hat seiner Meinung nach sehr viel nöthig und kann unmöglich das mindeste seiner Güter entbehren; er entbehrt indessen wirklich ihrer aller, indem er durch Kargheit einen Be- schlag auf dieselben legt. Die Verbleudung des Hoch- muths macht theils alberne, theils aufgeblasene Narren, nachdem entweder läppische Flatterhaftigkeit oder steife Dummheit in dem leeren Kopfe Besitz ge- nommen hat. Die filzige Habsucht hat von jeher zu viel lächerlichen Geschichten Anlass gegeben, die schwerlich wunderlicher können ausgesonnen werden, als sie wirk- lich geschehen. Der Thor ist nicht weise, der Narr ist nicht klug. Der Spntt, den der 'ihor auf sich zieht, ist lustig und schonend, der Narr verdient die schärfste Geissei des Satyrs; allein er fühlt sie gleichwohl nicht. Man darf nicht gänzlich verzweifeln, dass ein Thor noch einmal gescheut werden könne, wer aber einen Narren klug zu machen gedenkt, wäscht einen Mohren. Die Ur- sache ist, dass bei jenem doch eine wahre und natür- liche Neigung herrscht, welche die Vernunft allenfalls nur fesselt, bei diesem aber nur ein albernes Hirngespinnst, das ihre Grundsätze umkehrt. Ich- überlasse es Andern, auszumachen, ob man wirklich Ursache habe, über die wunderliche Wahrsagung des Holberg bekümmert zu sein: dass nämlich der tägliche Anwachs der Narren be- denklich sei und fürchten lasse, sie könnten es sich noch wohl in den Kopf setzen, die fünfte Monarchie zu stiften.


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Gesetzt aber, dass sie dieses auch im Schilde führten, so dürften sie sich gleichwohl nicht so sehr beeifern; denn einer könnte dem andern füglich ins Ohr sagen, was der bekannte Possenreisser eines benachbarten Hofes, als er in Narrenkleidern durch eine polnische Stadt ritt, den Studenten zurief, die ihm nachliefen: „Ihr Herren, seid fleissig, lernt etwas, denn wenn unser zu viel sind, so können wir nimmermehr alle Brod haben."

Ich komme von den Gebrechen des Kopfes, welche verachtet und gehöhnt werden, zu denen, die man ge- meiniglich mit Mitleiden ansieht, von denen, welche die freie bürgerliche Gemeinschaft nicht aufheben, zu denje- nigen, deren sich die obrigkeitliche Vorsorge annimmt und um welcher willen sie Verfügungen macht. Ich theile diese Krankheiten zwiefach ein, in die der Ohnmacht und in die der Verkehrtheit. Die ersteren bestehen unter der allgemeinen Benennung der Blödsinnigkeit, die zweite unter dem Namen des gestörten Gemüths. Der Blödsinnige befindet sich in einer grossen Ohnmacht des Gedächtnisses, der Vernunft und gemeiniglich auch sogar der sinnlichen Empfindungen. Dieses Uebel ist mehrentheils unheilbar;' denn wenn es schwer ist, die "wilden Unordnungen des gestörten Gehirns zu heben, so muss es beinahe unmöglich sein, in seine erstorbenen Organe ein neues Leben zu giessen. Die Erscheinungen dieser Schwachheit, welche den Unglücklichen niemals aus dem Stande der Kindheit herausgehen lässt, sind zu bekannt, als dass es nöthig wäre, sich dabei lange auf- zuhalten.

Die Gebrechen des gestörten Kopfes lassen sich auf so viel verschiedene Hanptgattungen bringen, als Gemüths- fähigkeiten sind, die dadurch angegriffen werden. Ich vermeine sie insgesammt unter folgende drei Eintheilun- gen ordnen zu können : erstlich die Verkehrtheit der Er- fahrungsbegriffe, in der Verrückung. zweitens die in Un- ordnung gebrachte Urtlieilskraft zunäclist bei dieser Erfah- rung, in dem AYahnsinn, drittens die in Ansehung allgemei- nerer Urtheile verkehrt gewoidene Vernunft, in dem Wahnwitze. Alle übrigen Erscheinungen des kranken Gehirns können, wne mich dünkt, entweder als verschie- dene Grade der erwähnten Zufälle, oder als eine unglück- liche Vereinbarung dieser üebel unter einander, oder


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endlich als die Einpfropfang derselben auf mächtige Leidenschaften angesehen und den angeführten Klassen untergeordnet werden.

Was das erste Uebel, nämlich die Verrückung an- langt, so erläutere ich die Erscheinungen derselben auf folgende Art. Die Seele eines jeden Menschen ist selbst in dem gesundesten Zustande geschäftig, allerlei Bilder von Dingen, die nicht gegenwärtig sind, zu malen, oder auch an der Vorstellung gegenwärtiger Dinge einige un- vollkommene Aehnlichkeit zu vollenden, durch einen oder andern chimärischen Zug, den die schöpferische Dichtuugs- fähigkeit mit in die Empfindung einzeichnet. Man hat gar nicht Ursache zu glauben, dass in dem Zustande des Wachens unser Geist hiebei andere Gesetze befolge, als im Schlafe; es ist vielmehr zu vermuthen, dass nur die lebhaften sinnlichen Eindrücke in dem ersten Falle die zarteren Bilder der Chimären verdunkeln und unkennt- lich machen, anstatt dass diese im Schlafe ihre ganze Stärke haben, in welchem allen äusserlichen Eindrücken der Zugang zu der Seele verschlossen ist. Es ist daher kein Wunder, dass Träume, so lange sie dauern, für wahrhafte Erfahrungen wirklicher Dinge gehalten werden. Denn da sie alsdenn in der Seele die stärksten Vorstel- lungen sind, so sind sie in diesem Zustande eben das, was im Wachen die Empfindungen sind. Man setze nun, dass geAvisse Chimären, durch welche Ursache es auch sei, gleichsam eine oder andere Organe des Gehirns ver- letzt hatten, dermassen, dass der Eindruck auf dieselben ebenso tief und zugleich ebenso richtig geworden wäre, als ihn eine sinnliche Empfindung nur machen kann, so wird dieses Hirngespenst selbst im Wachen bei guter ge- sunder Vernunft dennoch für eine wirkliche Erfahrung gehalten werden müssen. Denn es wäre umsonst, einer Empfindung, oder derjenigen Vorstellung, die ihr an Stärke gleich kommt, Vernunftgrüude entgegenzusetzen, weil von wirklichen Dingen die Sinne weit grössere Ueberzeugung geben, als ein Vernunftschluss; zum we- nigsten kann Derjenige, den diese Chimäre bezaubert, niemals durch Vernünfteln dahin gebracht werden, an der Wirklichkeit seiner vermeinten Empfindung zu zwei- feln. Man findet auch, dass Personen, die in andern Fällen genug reife Vernunft zeigen, gleichwohl fest dar-


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auf beharren, mit aller Achtsamkert wer weiss was für Gespenstergestalten imd Fratzengesichter gesehen zu haben, und dass sie wohl gar fein genug sind, ihre eingebildete Erfahrung mit manchem subtilen Vernunfturtheil in Zu- sammenhang zu bringen. Diese Eigenschaft des Gestör- ten, nach welcher er ohne einen besonders merklichen Grad einer heftigen Krankheit im wachenden Zustande gewohnt ist, gewisse Dinge als klar empfunden sich vor- zustellen, von denen gleichwohl nichts gegenwärtig ist, heisst die Verrückung. Der Verrückte ist also ein Träumer im Wachen. Ist das gewöhnliche Blendwerk seiner Sinne nur zum Theil eine Chimäre, grössten Theils aber eine wirkliche Empfindung, so ist Der, so im höhe- ren Grade za solcher Verkehrtheit aufgelegt ist, ein Phan- tast. Wenn war nach dem Erwachen in einer lässigen und sanften Zerstreuung liegen, so zeichnet unsere Ein- bildung die unregelmässigen Figuren etwa der Bett- vorhänge oder gewisser Flecke eiaer nahen Wand zu Menschengestalten aus, mit einer scheinbaren Richtigkeit, welche uns auf eine nicht unangenehme Art unterhält, wovon wir aber das Blendwerk den Augenblick, wenn wir wollen, zerstreuen. Wir träumen alsdenn nur zum Theil und haben die Chimäre in unserer Gewalt. Ge- schieht etwas dem Aehnliches in einem höheren Grade, ohne dass die Aufmerksamkeit des Wachenden das Blend- werk in der täuschenden Einbildung abzusondern ver- mag, so lässt diese Verkehrtheit einen Phantasten ver- muthen. Dieser Selbstbetrug in den Empfindungen ist übrigens sehr gemein, und so lange er nur mittelmässig ist, wird er mit einer solchen Benennung verschont, ob- zwar, wenn eine Leidenschaft hinzukommt, dieselbe Ge- müthsschwäche in wirkliche Phantasterei ausarten kann. Sonsten sehen durch eine gewöhnliche Verblendung die Menschen nicht, was da ist, sondern was ihnen ihre Nei- gung vormalt, der Naturaliensnmmler im Florentinerstein Städte, der Andächtige im gefleckten Marmor die Pas- sionsgeschichte, jene Dame durch ein Sehrohr im Monde die Schatten zweier Verliebten, ihr Pfarrer aber zwei Kirchthürme. Der Schrecken macht aus den Strahlen des Nordlichts Spiesse und Schwerter und bei der Däm- merung aus einem Wegweiser ein Riesengespenst.

Die phantastische Gemüthsbeschatfenheit ist nirgends


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gemeiner, als in der Hypochondrie. Die Chimären, welche diese Krankheit aushecict, täuschen eigentlich nicht die äusseren Sinne, sondern machen nur dem Hypochondristen ein Blendwerk von einer Empfindung seines eigenen Zu- staudes, entweder des Körpers oder der Seele, die gröss- tentheils eine leere Grille ist. Der Hypochondrist hat ein Uebel, das, an welchem Orte es auch seinen Hauptsitz haben mag, dennoch wahrscheinlicher Weise das Nerven- gewebe in allerlei Theilen des Körpers unstätig durch- wandert. Es zieht aber vornehmlich einen melancholischen Dunst um den Sitz der Seele, dermassen, dass der Patient das Blendwerk fast aller Krankheiten, von denen er nur hört, an sich selbst fühlt. Er redet daher von nichts lieber, als von seiner ünpässlichkeit, liest gerne medizi- nische Bücher, findet allenthalben seine eigenen Zufälle, in Gesellschaft wandelt ihn auch wohl unvermerkt seine gute Laune an, alsdann lacht er viel, speist gut und hat gemeiniglich das Ansehen eines gesunden Menschen. Die innere Phantasterei desselben anlangend, so bekommen die Bilder in seinem Gehirne öfters eine Stärke und Dauer, die ihm beschwerlich ist. Wenn ihm eine lächer- liche Figur im Kopfe ist (ob er sie gleich selber nur für ein Bild der Phantasie erkennt), wenn diese Grille ihm ein ungeziemendes Lachen in Anderer Gegenwart ablockt, ohne dass er die Ursache davon anzeigt, oder wenn aller- hand finstere Vorstellungen in ihm einen gewaltsamen Trieb rege machen, irgend etwas Böses zu stiften, vor dessen Ausbruch er selbst ängstlich besorgt ist, und der gleichwohl niemals zur That kommt: alsdann hat sein Zustand viel Aehnliches mit dem eines Verrückten, allein es hat keine Noth. Das Uebel ist nicht tief gewurzelt und hebt sich, insoweit es das Gemüth angeht, gemei- niglich entweder von selbst oder durch einige Arzenei- mittel. Einerlei Vorstellung wirkt nach dem verschiede- nen Gemüthszustande der Menschen in ganz unterschied- lichen Graden auf die Empfindung. Es giebt daher eine Art Phantasterei, die Jemanden blos deswegen beigemes- sen wird, weil der Grad des Gefühls, dadurch er von gewissen Gegenständen gerührt wird, für die Mässigung eines gesunden Kopfes ausschweifend zu sein geurtheilt wird. Auf diesen Fuss ist der Melancholicus ein Phantast in Ansehung der Uebel des Lebens. Die Liebe


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hat überaus viel phantastische Entzückungen, und das Kunststück der alten Staaten bestand darin, die Bürger für die Empfindung der öffentlichen Wohlfahrt zu Phan- tasten zu machen. Wer durch eine moralische Empfin- dung als durch einen Grundsatz mehr erhitzt wird, als es Andere nach ihrem matten und öfters unedlen Gefühl sich vorstellen können, ist in ihrer Vorstellung ein Phan- tast. Ich stelle den Aristides unter Wucherer, den Epiktet unter Hofleute und den Johann Jacob Rous- seau unter die Doctoren der Sorbonne. Mich däucht, ich höre ein lautes Hohngelächter, und hundert Stimmen rufen: Welche Phantasten! Dieser zweideutige An- schein von Phantasterei in an sich guten moralischen Empfindungen ist der Enthusiasmus, und es ist nie- mals ohne denselben in der Welt etwas Grosses ausge- richtet worden. Ganz anders ist es mit dem Fanatiker (Visionär, Schwärmer) bewandt. Dieser ist eigent- lich ein Verrückter von einer vermeinten unmittelbaren Eingebung und einer grossen Vertraulichkeit mit den Mächten des Himmels. Die menschliche Natur kennt kein gefährlicheres Blendwerk. Wenn der Ausbruch davon neu ist, wenn der betrogene Mensch Talente hat und der grosse Haufe vorbereitet ist, dieses Gährungsmittel innigst aufzunehmen, alsdenn erduldet bisweilen sogar der Staat Verzückungen. Die Schwärmerei führt den Begeisterten auf das Aeusserste, den Mahomed auf den Fürstenthron und den Johann von Leyden aufs Blutgerüste. Ich kann noch in gewissem Maasse zu der Verkehrheit des Kopfes, soferne dieselbe die Erfahrungsbegriffe betrifft, das gestörte Erinnerungsvermögen zählen. Denn dieses täuscht den Elenden, der damit angefochten ist, durch eine chimärische Vorstellung wer weiss was für eines vormaligen Zustandes, der wirklich niemals gewesen ist. Derjenige, welcher von den Gütern redet, die er ehedem besessen haben will, oder von dem Königreiche, das er gehabt hat, und sich übrigens in Ansehung seines jetzigen Zustandes nicht merklich betrügt, ist ein Verrück- ter in Ansehung der Erinnerung. Der bejahrte Murrkopf, welcher fest glaubt, dass in seiner Jugend die Welt viel ordentlicher und die Menschen besser gewesen wären, ist ein Phantast in Ansehung der Erinnerung.

Bis dahin nun ist in dem gestörten Kopf die Ver-


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Standeskraft eigentlich nicht angegriffen, zum wenigsten ist's nicht nothwendig, dass sie es sei; denn der Fehler steckt eigentlich nur in den Begriffen, die Urtheile selber, wenn man die verkehrte Empfindung als wahr annehmen wollte, können ganz richtig, ja sogar ungemein vernünf- tig sein. Eine Störung des Verstandes dagegen besteht darin, dass man aus allenfalls richtigen Erfahrungen ganz verkehrt urtheilt; und von dieser Krankheit ist der erste Grad der Wahnsinn, welcher in den nächsten Urtheilen aus der Erfahrung der gemeinen Verstandsregel entgegen handelt. Der Wahnsinnige sieht oder erinnert sich der Gegenstände so richtig wie jeder Gesunde, nur er deutet gemeiniglich das Betragen anderer Menschen durch einen ungereimten Wahn auf sich aus und glaubt daraus wer weiss was für bedenkliche Absichten lesen zu können, die jenen niemals in den Sinn kommen. Wenn man ihn hört, so sollte man glauben, die ganze Stadt beschäftige sich mit ihm. Die Marktleute, welche mit einander han- deln und ihn etwa ansehen, schmieden Anschläge wider ihn, der Nachtwächter ruft ihm zum Possen, und kurz, er sieht nichts als eine allgemeine Verschwörung wider sich. Der Melancholische, welcher in Ansehung seiner traurigen oder kränkenden Vermuthungen wahnsinnig ist, ist ein Trübsinniger. Es giebt aber auch allerlei ergötzen- den Wahnsinn, und die verliebte Leidenschaft schmeichelt oder quält sich mit manchen wunderlichen Deutungen, die dem Wahnsinn ähnlich sind. Ein Hochmüthiger ist in gewisser Maasse ein Wahnsinniger, welcher aus dem Betragen Anderer, die ihn spöttisch angaffen, schliesst, dass sie ihn bewundern. Der zweite Grad des in An- sehung der oberen Erkenntnisskraft gestörten Kopfes ist eigentlich die in Unordnung gebrachte Vernunft, insoferne sie sich in eingebildeten feineren Urtheilen über allge- meine Begriffe auf eine ungereimte Art verirrt, und kann der Wahnwitz genannt werden. In dem höheren Grade dieser Störung schwärmen durch das verbrannte Gehirn allerlei angemasste überfeine Einsichten: die erfundene Länge des Meeres, die Auslegung von Prophezeihungen, oder wer weiss was für ein Mischmasch von unkluger Kopfbrecherei. Wenn der Unglückliche biebei zugleich die Erfahrungsurtheile vorbeigeht, so heisst er aber- witzig. In dem Falle aber, dass er viele richtige Er-


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tahrungsurtheile zum Gnmde liegen habe, nur dass seine Empfindung durch die Neuigkeit und Menge der Folgen, die sein Witz ihm darbietet, dergestalt berauscht ist, dass er nicht auf die Richtigkeit der Verbindung Acht hat, so entspringt daraus öfters ein sehr schimmernder Anschein von Wahnwitz, welcher mit einem grossen Genie zusam- men bestehen kann, insofern die langsame Vernunft den empörten Witz nicht mehr zu begleiten vermag. Der Zustand des gestörten Kopfes, der ihn gegen die äusseren Empfindungen fühllos macht, ist Unsinnigkeit; diese, soferne der Zorn darin herrscht, heisst die Raserei. Die Verzweiflung ist ein vorübergehender Unsinn eines Hoff- nungslosen. Die brausende Heftigkeit eines Gestörten heisst überhaupt die Tobsucht. Der Tobsüchtige, inso- ferne er unsinnig ist, ist toll.

Der Mensch im Zustande der Natur kann nur wenig Thorheiten und schwerlich einiger Narrheit unterworfen sein. Seine Bedürfnisse halten ihn jederzeit nahe an der Erfahrung, und geben seinem gesunden Verstände eine so leichte Beschäftigung, dass er kaum bemerkt, er habe zu seinen Handlungen Verstand uöthig. Seinen groben und gemeinen Begierden giebt die Trägheit eine Mässi- gung, welche der wenigen Urtheilskraft, die er bedarf, Macht genug lässt. über sie, seinem grossesten Vortheile gemäss, zu herrschen. Wo sollte er wohl zur Narrheit Stoff hernehmen, da er, um Anderer Urtheil unbekümmert, weder eitel, noch aufgeblasen sein kann? Indem er von dem Werthe ungenossener Güter gar keine Vorstellung hat, so ist er für die Ungereimtheit der filzigen Habsucht gesichert, und weil in seinen Kopf niemals einiger Witz Eingang findet, so ist er ebensowohl gegen allen Aber- witz gut verwahrt. Gleichergestalt kann die Störung des Gemüths in diesem Stande der Einfalt nur selten statt- finden. Wenn das Gehirn des Wilden einigen Anstoss erlitten hätte, so weiss ich nicht, wo die Phantasterei herkommen sollte, um die gewöhnlichen Empfindungen, die ihn allein unablässig beschäftigen, zu verdrängen. Welcher Wahnsinn kann ihn wohl anwandeln, da er niemals Ursache hat, sich in seinem Urtheile weit zu versteigen? Der Wahnwitz aber ist gewiss ganz und gar über seine Fähigkeit. Er wird, wenn er im Kopfe krank ist, entweder blödsinnig oder toll sein, und auch dieses


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muss höchst selten geschehen, denn er ist mehrentheils gesund, weil er frei ist und Bewegung hat. In der bürgerlichen Verfassung finden sich eigentlich die Gäh- rungsmittel zu allem diesem Verderben, die, wenn sie es gleich nicht hervorbringen, gleichwohl es zu unterhalten und zu vergrössern dienen. Der Verstand, insofern er zu den Nothwendigkeiten und den einfältigen Vergnü- gungen des Lebens zureicht, ist ein gesunder Ver- stand; inwieferne er aber zu der gekünstelten Ueppig- keit, es sei hu Genüsse oder in den Wissenschaften, er- fordert wird, ist der feine Verstand. Der gesunde Verstand des Bürgers wäre also schon ein sehr feiner Verstand für den natürlichen Menschen, und die Begriffe, die in gewissen Ständen einen feinen Verstand voraus- setzen, schicken sich nicht mehr für Diejenigen, welche der Einfalt der Natur, zum wenigsten in Einsichten, näher sind, und machen, wenn sie zu diesen übergehen, aus ihnen gemeiniglich Narren. Der Abt Terrasson unterscheidet irgendwo die von gestörtem Gemüthe in Solche, welche aus falschen Voi-stellungeu richtig schlies- sen, und in Diejenigen, die aus richtigen Vorstellungen auf eine verkehrte Art schliessen. Diese Eiutheilung stimmt mit den vorgetragenen Sätzen wohl übereiu. Bei denen von der erste ren Art, den Phantasten oder Ver- rückten, leidet der Verstand eigentlich nicht, sondern nur das Vermögen, welches in der Seele die Begriffe er- weckt, deren die Ürtheilskraft nachher sich bedient, um sie zu vergleichen. Diesen Kranken kann mau sehr wohl Vernunfturtbeile entgegensetzen, wann gleich nicht ihr Uebel zu heben, dennoch wenigstens es zu mildern. Da aber bei Denen von der zweiten Art, den Wahnsinnigen und Wahnwitzigen, der Verstand selbst angegriffen ist, so ist es nicht allein thöricht, mit ihnen zu vernünfteln (weil sie nicht wahnsinnig sein würden, wenn sie diese Vernunftgründe fassen könnten), sondern es ist auch höchst schädlich. Denn man giebt ihrem verkehrten Kopfe nur dadurch neuen Stoff, Ungereimtheiten auszu- hecken; der Widerspruch bessert sie nicht, sondern er- hitzt sie, und es ist durchaus nöthig, in dem Umgange gegen sie ein kaltsinniges und gütiges Wesen anzuneh- men, gleich als wenn man nicht bemerkte, dass ihrem Verstände etwas fehle.

Kant, Kl. vermischte Schriften. 6


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Ich habe die Gehrechen der Erkenntnisskraft Krank- heiten des Kopfes genannt, so wie man das Verderben des Willens eine Krankheit des Herzens nennt. Ich habe auch nur auf die Erscheinungen derselben im Ge- müthe Acht gehabt, ohne die Wurzel derselben ausspähen zu wollen, die eigentlich wohl im Körper liegt, und zwar ihren Hauptsitz mehr in den Verdauungstheilen als im Gehirne haben mag, wie die beliebte Wochenschrift, die unter dem Namen des Arztes allgemein bekannt ist, es im 150, 151, 152sten Stücke w^ahrscheinlich darthut. Ich kann mich sogar auf keinerlei Weise überreden, dass die Störung des Gemüths, wie man gemeiniglich glaubt, aus Hochmuth, Liebe, aus gar zu starkem Nachsinnen, und wer weiss was für einem Missbrauch der Seelenkräfte entspringen solle. Dieses Urtheil, welches dem Kranken aus seinem Unglücke einen Grund zu spöttischen Vor- würfen macht, ist sehr lieblos und wird du^'ch einen ge- meinen Irrthum veranlasst, nach welchem man Ursache und Wirkung zu verwechseln pflegt. Wenn man nur ein wenig auf die Beispiele Acht hat, so wird man gewahr, dass zuerst der Körper leide, dass im Anfange, da der Keim der Krankheit sich unvermerkt entwickelt, eine zweideutige Verkehrtheit gespürt wird, die noch keine Vermuthung einer Störung des Gemüths giebt, und die sich in wunderlichen Liebesgrillen, oder einem aufgebla- senen Wesen, oder in vergeblichem tiefsinnigem Grübeln äussert. Mit der Zeit bricht die Krankheit aus und giebt Anlass, ihren Grund in den nächstvorhergehenden Zu- stande des Gemüths zu setzen. Man sollte aber vielmehr sagen, der Mensch sei hochmüthig geworden, weil er schon in einigem Grade gestört war, als, er sei gestört worden, weil er so hochmüthig gewesen ist. Diese trau- rigen Uebel, wenn sie nur nicht erblich sind, lassen noch eine glückliche Genesung hoffen, und derjenige, dessen Beistand man hierbei vornehmlich zu suchen hat, ist der Arzt. Doch möchte ich Ehren halber den Philosophen nicht gerne ausschliessen, welcher die Diät des Gemüths verordnen könnte; nur unter dem Beding, dass er hier- für, wie für seine mehreste andere Beschäftigung, keine Bezahlung fordere. Zur Erkenntlichkeit würde der Arzt seinen Beistand dem Philosophen auch nicht versagen, wenn dieser bisweilen die grosse, aber immer vergebliche


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K\ir der Narrheit versuchte. Er würde z. E. in der Tob- sucht eines gelehrten Schreiers in Betrachtung ziehen, ob nicht katharktische Mittel, in verstärkter Dose ge- nommen, dagegen etwas verfangen sollten. Denn da nach den Beobachtungen des Swift ein schlechtes Ge- dicht blos eine Reinigung des Gehirns ist, durch welches viele schädliche Feuchtigkeiten zur Erleichterung des kran- ken Poeten abgezogen werden, warum sollte eine elende grüblerische Schrift nicht auch dergleichen sein? In die- sem Falle aber wäre es rathsam, der Natur einen andern Weg der Reinigung anzuweisen, damit das üebel gründ- lich und in aller Stille abgeführt werde, ohne das ge- meine Wesen dadurch zu beunruhigen. 2)






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